Dem Titel Kulturhauptstadt Europas einen Schritt näher

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Dem Titel Kulturhauptstadt Europas einen Schritt näher

FAU ist mit vielen Angeboten im zweiten Bewerbungsbuch der Stadt Nürnberg dabei

Nürnberg bewirbt sich um den Titel „Kulturhauptstadt Europa 2025“ – und die FAU ist mittendrin. Die FAU gestaltet gleich eine ganze Reihe innovativer und fachübergreifender Projekte, das prominenteste ist die Nürnberg Time Machine zusammen mit dem Germanischen Nationalmuseum (GNM), den Museen der Stadt Nürnberg und dem Stadtarchiv Nürnberg. In dem nun eingereichten zweiten BID Book werden diese und andere Projekte vorgestellt.

Auf insgesamt 100 Seiten können sich neben der Jury natürlich auch alle interessierten Bürgerinnen und Bürger in die Projekte und die Gedanken dahinter vertiefen. Der Slogan „Past Forward“ ist zentral für die Nürnberger Bewerbung. Auf den Säulen „Humanity“, „Activity“ und „Community“ werden ganz unterschiedliche Projekte vorgestellt. Die FAU wirkt mit.

Per Zeitmaschine Nürnberg erleben

Die Nürnberg Time Machine ist eine der Klammern der gesamten Bewerbung der Stadt Nürnberg zur Kulturhauptstadt. (Bild: Paul Blotzki, Christopher Biel)

Die Nürnberg Time Machine fungiert dabei als eine Klammer für die gesamte Bewerbung. Das Vorhaben ist Teil des europäischen Time-Machine-Projekts, das vor vier Jahren gestartet ist. Es ermöglicht die 3D-Rekonstruktion historischer Stadtteile, KI-gestützte Ausstellungen oder interaktive, geschichtsbasierte Spiele. Prof. Dr. Peter Bell, Juniorprofessur für Digital Humanities mit Schwerpunkt Kunstgeschichte, ist neben Prof. Dr. Andreas Maier, Lehrstuhl für Machine Intelligence, einer der Hauptverantwortlichen für die Nürnberg Time Machine. Sie wird als Service-Hub, Webpräsenz und Datencloud zu einer digitalen Schatzkiste, aus der sich alle Past-Forward-Projekte bedienen und in die sie gleichzeitig ihre Erkenntnisse und Daten einspeisen. Doch nicht nur Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler selbst sollen davon profitieren, sondern auch alle Interessierten, die eigene Objekte in die Sammlung einbringen können und zugleich Zugang zu Ergebnissen bekommen.

Neben der Nürnberg Time Machine, an der Forscherinnen und Forscher aus den Geisteswissenschaften eng mit der Informatik arbeiten, beteiligt sich die FAU mit weiteren tragenden Projekten. Das Institut für Theater- und Medienwissenschaften will sich kritisch mit dem Werk von Leni Riefenstahl auseinandersetzen, der UNESCO-Lehrstuhl für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur und ästhetische Bildung, eine Summer School und Barcamps zur Zukunft der kulturellen Bildung in Nürnberg und Europa veranstalten. Zusammen mit führenden Persönlichkeiten aus ganz Europa plant das Centre for Human Rights Erlangen-Nürnberg (CHREN) sogar einen eigenen Masterstudiengang, in dem es um städtische Menschenrechtspolitik gehen soll. Mit ethischen Themen wird sich ein Hackathon beschäftigen: Einerseits sollen Daten so offen wie möglich zur Verfügung stehen, andererseits sind manche Fundstücke und Archivbilder nicht frei zugänglich sein.

Endspurt zum Titel Kulturhauptstadt

Zwei Städte bekommen jedes Jahr den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ verliehen. Im Jahr 2025 wird es eine Stadt aus Deutschland und eine aus Slowenien sein. Am 28. Oktober entscheidet die von der EU eingesetzte Jury, wer von den Bewerbern das Rennen in Deutschland machen wird – neben Nürnberg sind Chemnitz, Hannover, Hildesheim und Magdeburg in der Endrunde dabei. Dann steht auch fest, ob Nürnberg und die beteiligten Partner in der Region die Chance bekommen, die Menschen vor Ort und in ganz Europa auf eine Zeitreise in die Vergangenheit mitzunehmen und gleichzeitig einen Blick in die Zukunft zu werfen – „Past Forward“ eben.

Weitere Informationen:

Jacqueline Klusik-Eckert, M.A.

Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil)
Department of Digital Humanities and Social Studies (DHSS)

 

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