Medikationsdaten können Leben retten
Medikationsdaten können Leben retten
Forscher entwickeln Plattform zur Vernetzung von Ärzten, Krankenhäusern und Apotheken
Fehlt Ärzten, die einen neuen Patienten behandeln – zum Beispiel im Notfall – die Information, welche Medikamente der Patient bereits einnimmt, kann es zu folgenschweren Fehlmedikationen kommen: Medikationsfehler oder nicht erkannte Nebenwirkungen sind inzwischen eine häufigere Todesursache als Verkehrsunfälle. Um diese Informationslücken zu schließen, entwickelten Forscher der FAU gemeinsam mit dem Erlanger Software-Unternehmen ASTRUM IT, dem Klinikum Fürth, der Ärztegenossenschaft Mittelfranken und Hellmann Consult ein System zum digitalen Austausch von Medikationsdaten zwischen Ärzten, Krankenhäusern, Apotheken und anderen Gesundheitsdienstleistern. Das Bayerische Wirtschaftsministerium hat das Projekt mit einem Millionenbetrag gefördert. Am 29. Juli erhielt Staatsministerin Ilse Aigner bei ihrem Besuch in Erlangen den Abschlussbericht aus der Hand von Walter Greul, geschäftsführender Gesellschafter von Astrum IT.
„Welche Medikamente nehmen Sie denn?“ Viele Patienten können diese Frage eines behandelnden Arztes, zum Beispiel bei Einlieferung in eine Klinik, nicht präzise beantworten – sei es, weil sie die Medikationsliste nicht im Kopf haben oder weil sie nicht ansprechbar sind. Das kann fatale Folgen haben: Unerwünschte Arzneimittelwirkungen gelten weltweit als eine der häufigsten Todesursachen; etwa jede zehnte Krankenhauseinweisung und jeder zwölfte Krankenhaustodesfall werden durch Medikamente verursacht. Dabei sind medikamentenbedingte Not- oder gar Todesfälle prinzipiell vermeidbar. …weiterlesen