Ausschreibung und Themenvergabe für Masterarbeit: Eine Augmented Reality-Anwendung für den Behaim-Globus (1492)

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Freies Thema für eine Masterarbeit

Behaims “Erdapfel” von 1492 ist der älteste erhaltene Erdglobus.1 Er ist ein frühes Meisterwerk, das von einer Reihe früher wissenschaftlicher und technischer Innovationen zeugt. Heute gehört er zu den prominentesten Exponaten des Germanischen National-Museums in Nürnberg. Sein Kartenbild ist primär ptolemäisch, es enthält aber auch Elemente der mittelalterlichen Universalkartographie und von Portulanen. Seine umfangreiche und kunstvolle Ausstattung umfasst über 100 Miniaturen und sechzig Fahnen und Wappen, mehr als 2000 Ortsnamen und über 50 lange Inschriften.
Am Department Informatik der FAU (früher Informatik 8, jetzt AG Digital Humanities) wird schon lange an der Digitalisierung und semantischen Erschließung des Globus gearbeitet. Wichtige Ergebnisse sind in einem in Kooperation mit dem GNM erstellten Portal http://wisski.cs.fau.de/behaim verfügbar, das eine semantische Datenbank in der Virtuellen Forschungsumgebung WissKI sowie ein Archiv mit zahlreichen Bildern, 3D-Modellen und Texten umfasst.

Ziel der Arbeit

Ziel der hier ausgeschriebenen Masterarbeit ist es, mithilfe von „Augmented Reality“ einen neuartigen Zugang zum Objekt zu konzipieren und implementieren. Dabei sollen alle Daten aus dem o.g. Portal bezogen werden. Da spezielle Geräte für einen Einsatz im Museum nicht in Frage kommen, soll das System für übliche Mobilgeräte (Tablets und Mobiltelefone) konzipiert und implementiert werden. Als Softwarebasis soll das als Open Source verfügbare AR-System AR.js https://github.com/AR-js-org verwendet werden, das in gängigen Browsern lauffähig ist (siehe auch hier; Dokumentation). Durch Anwählen von (virtuellen) Markierungen auf dem Globus sollen Transkriptionen, Erklärungen, Bilder und Hintergrundinformationen in unterschiedlichen Detaillierungsgraden präsentiert werden.

Betreuung

Die Arbeit ist auch im Zusammenhang der Planungen zur „Nürnberg Time Machine“ zu sehen.

 

1. Prof. Dr. Christoph Schlieder, Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, An der Weberei 5, 96047 Bamberg; christoph.schlieder(at)uni-bamberg.de
2. Prof. Dr. Günther Görz, AG Digital Humanities, FAU Erlangen-Nürnberg, Konrad-Zuse-Str. 3-5, 91052 Erlangen; guenther.goerz(at)fau.de